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Dienstag, 25. Januar 2005

Schiedsrichterskandal um Robert Hoyzer


MANIPULATIONSVORWURF

Schiri Hoyzer beteuert seine Unschuld

Der deutsche Fußball steht vor einem seiner größten Skandale. Schiedsrichter Robert Hoyzer soll von ihm geleitete Spiele manipuliert haben, auf deren Ausgang er oder Komplizen zuvor gewettet hatten. Leidtragender könnte unter anderem der Hamburger SV sein. Der Club erwägt rechtliche Schritte. Hoyzer weist die Vorwürfe zurück.


Frankfurt am Main - Im Mittelpunkt der Vorwürfe gegen denhoyzer1 Berliner Hoyzer, 25, steht die vermutete Manipulation der Partie der ersten DFB-Pokal-Runde zwischen dem Drittligisten SC Paderborn und dem Hamburger SV (4:2) am 21. August 2004. Nachdem der HSV souverän mit 2:0 in Führung gegangen war, begünstigte Hoyzer mit zwei mehr als fragwürdigen Elfmeterpfiffen und einem Platzverweis gegen Emile Mpenza den Spielausgang zu Gunsten des Regionalligisten.

Aber auch weitere Spiele, die unter der Leitung Hoyzers gestanden hatten, werden nun untersucht. Neue Enthüllungen sind nicht auszuschließen. Das Ansehen der deutschen Schiedsrichter, die international einen sehr guten Ruf haben, steht auf dem Spiel. Bei einer außerordentlichen DFB-Präsidiumssitzung heute Vormittag werden neue Einzelheiten erwartet. "Wir werden nichts unter den Teppich kehren", kündigte DFB-Pressesprecher Harald Stenger an.

Hoyzer, der mittlerweile seinen Rücktritt als Schiedsrichter erklärt hat, drohen möglicherweise zivilrechtliche Klagen und Schadenersatzforderungen. In der "Bild"-Zeitung beteuerte er seine Unschuld. "Die Vorwürfe machen mich sehr nachdenklich, unruhig und bestürzt. Ich kann sie nicht nachvollziehen." Er habe niemals auf von ihm geleitete Partien gewettet, betonte Hoyzer.

"Ein unglaublicher Schaden"

"Wir werden sehr sorgfältig alle Verdachtsmomente, die in der Vergangenheit auftauchten, aufarbeiten", kündigte Liga-Präsident Werner Hackmann an, "sollte es sich herausstellen, dass es ein Einzelfall ist, wäre der Imageschaden nicht so hoch, auch wenn es eine ganz schlimme Sache ist". DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder sagte: "Es ist allein schon aus psychologischer Sicht ein unglaublicher Schaden entstanden, sowohl für den Deutschen Fußball-Bund als auch für das gesamte Schiedsrichterwesen."

Am vergangenen Mittwoch wurde der DFB von bislang ungenannten Zeugen auf den Fall Hoyzer aufmerksam gemacht. Anschließend musste der ins Zwielicht geratene Schiedsrichter am Freitag vor dem Kontrollausschussvorsitzenden Horst Hilpert Stellung zu den schweren Manipulationsvorwürfen beziehen, beteuerte dabei aber seine Unschuld. Die von Hilpert geladenen und als sehr seriös geltenden Zeugen belasteten dagegen den Schiedsrichter und erklärten, dass offenbar mehrere Fälle der Spiel-Manipulation vorliegen sollen.

In der ARD-Sportschau sprach der geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger erstmals offen von "Betrug": "Wir haben seit Freitag die Erkenntnisse, dass er Spiele manipuliert und selbst eingegriffen hat. Wir haben Zeugen überwiegend aus dem Bereich des Schiedsrichterwesens, die uns sagen, dass sein Verhalten von Wetteinsätzen gesteuert gewesen sein muss."

"Die Vorwürfe sind massiv", sagte Stenger ohne Details zu nennen. Auch zu Anzahl und Namen der Zeugen, die sich erst spät zur Aussage entschieden haben, wollte der DFB-Pressechef keine weiteren Angaben machen. Nach "jetzigem Kenntnisstand" handle es sich "um einen absoluten Einzelfall".

Hoyzer galt als Referee mit großer Zukunft


Der erst 25 Jahre alte Hoyzer galt als aufstrebender Unparteiischer mit großer Zukunft. Der Student hat in den vergangenen beiden Jahren vier DFB-Pokal-, zwölf Zweitliga- und elf Regionalligaspiele gepfiffen. Bei genauer Betrachtung der übrigen Spiele fällt in mindestens fünf weiteren Partien auf, dass Hoyzer auch hier umstrittene Entscheidungen getroffen hat. "Wir werden alle Spiele abklopfen. Außerdem müssen wir mit Wettanbietern sprechen und über eine mögliche Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft beraten", so Stenger.

"Hoyzer ist vor der Vernehmung bei Hertha aus dem Verein ausgetreten, so dass er möglicherweise nicht mehr der Gerichtsbarkeit des DFB obliegt", sagte Stenger. Der schnelle Austritt bei Hertha erhärtete dagegen die Vorwürfe gegen den Nachwuchs-Referee, der seit Beginn der Saison 2002/2003 auf der DFB-Schiedsrichterliste stand und am Freitag seinen Rücktritt erklärt hatte.

hoyzer2Durch das überraschende Aus im Pokal ist vor allem der HSV betroffen. Hamburgs Trainer Klaus Toppmöller musste wenige Wochen später wegen sportlichen Misserfolgs gehen. Der Bundesligist fordert Schadenersatz und will auch zivilrechtliche Schritte gegen den Hoyzer prüfen lassen. "Als Werner Hackmann mich informierte, bin ich fast aus den Schuhen geklappt. Wir werden die Ermittlungen abwarten, uns aber gleichzeitig mit dem DFB in Verbindung setzen, um zu sehen, wie wir reagieren können", erklärte HSV-Boss Bernd Hoffmann.

Paderborns Geschäftsführer Michael Born erklärte: "Für den Verein ist es ganz schlimm, als erste und einzige mit dem Fall in Verbindung gebracht zu werden." Völlig außer sich vor Wut war Toppmöller. Er habe in Paderborn schon nach 20 Minuten gemerkt, dass "etwas faul" sei: "Der Schiri hat mich meinen Job gekostet." In die gleiche Kerbe schlug auch Clubchef Hoffmann: "Es ist nicht auszuschließen, dass Klaus Toppmöller bei einem anderen Ausgang heute noch Trainer wäre. Hier ist dem HSV und dem deutschen Fußball erheblicher Schaden zugefügt worden."

Ungeklärt bleibt die Frage, warum der DFB nicht schon direkt nach der Partie zwischen Paderborn und Hamburg aktiv geworden war. Die Presse hatte berichtet, dass Hoyzer in der Halbzeitpause in der Kabine der Paderborner gewesen sei und gesagt haben soll: "Spielt ihr mal so weiter, den Rest erledige ich." Ende August hatte der Schiedsrichter-Ausschuss-Vorsitzende Volker Roth diese Vorwürfe noch vehement bestritten. Hoyzer sei weder in der Kabine gewesen, noch habe er die zitierte Äußerung gemacht. Stenger verteidigte im DSF die Vorgehensweise des DFB: "Wir haben das damals intern abgeklopft. Es hat aber keine konkreten Hinweise gegeben, um gezielt zu ermitteln."

Sonderbare Entscheidungen bei St. Pauli-Spielen


Dabei war der Beschuldigte schon zuvor auffällig geworden. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison beim Regionalliga-Spiel zwischen Eintracht Braunschweig und dem FC St. Pauli am 5. Juni 2004 hatte Hoyzer mit merkwürdigen Entscheidungen aufgewartet. Hoyzer versagte zwei Treffern von Mourad Bounoua und Philip Albrecht aus unerkennbaren Gründen die Anerkennung, Braunschweig gewann am Ende 3:2. "Sogar die Braunschweiger Spieler haben nicht verstanden, warum die Tore nicht gezählt haben", erklärte Pauli-Trainer Andreas Bergmann. Auch beim Regionalligaspiel FC St. Pauli gegen den VfL Osnabrück (2:3) am 14. August 2004 war es zu sonderbaren Entscheidungen von Hoyzer gekommen.

Möglicherweise klärt sich auch für den FC St. Pauli nach der Sitzung des DFB-Präsidiums am Montag so einiges auf. Die Manipulationsvorwürfe erinnern viele Fans an den Bundesligaskandal vor 34 Jahren: Der damalige Präsident von Kickers Offenbach, Horst-Gregorio Canellas, hatte den Betrug im Sommer 1971 mit einer Tonbandaufzeichung öffentlich gemacht - allerdings waren Schiedsrichter damals in die Betrugsvorgänge nicht involviert.

Freitag, 14. Januar 2005

Modeschöpfer Moshammer ermordet

Der Münchener Modeschöpfer Rudolph Moshammer ist tot. Staatsanwaltschaft und Polizei gehen nach ersten Ermittlungen von einem Verbrechen aus.


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HB MÜNCHEN. Moshammer sei am Freitag gegen 09.00 Uhr von seinem Fahrer tot in seinem Haus im Münchner Nobel-Vorort Grünwald aufgefunden worden, sagte ein Polizeisprecher. Der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld sagte der Nachrichtenagentur Reuters, Moshammer sei mit einem Kabel um den Hals entdeckt worden. „Wir müssen im Moment davon ausgehen, dass es sich um ein Verbrechen handelt“, sagte er. Moshammer, der selbst sein Geburtsjahr früher mit 1945 angegeben hatte und sich später als alterslos bezeichnete, galt als eine der schillerndsten Figuren der Münchner Schickeria. Gewalteinwirkung auf den Hals Moshammers dürfte die Todesursache sein, sagte der Polizeisprecher. „Die Auffindesituation lässt eindeutig auf ein Verbrechen schließen“, sagte er vor Journalisten vor dem Haus Moshammers in Grünwald.

Die Polizei riegelte das Grundstück ab. Auf dem Gelände sicherten Beamte in Overalls Spuren. In der Einfahrt stand ein Rolls-Royce mit den Initialen Moshammers „RM“ im Kennzeichen. Nach Angaben der Polizei wurde Moshammer von seinem Fahrer im ersten Stock der Villa entdeckt. Daraufhin habe er die Polizei alarmiert. Spuren, die auf einen Einbruch hindeuteten, seien zunächst nicht gefunden worden. Einzelheiten wollten Polizei und Staatsanwaltschaft auf einer Pressekonferenz am Nachmittag bekannt geben.

Moshammer hatte eine schwere Kindheit

Moshammer, der wöchentlich mehrmals auf Prominenten-Partys und in der Boulevardpresse auftauchte, war auch sozial engagiert. So unterstützte er etwa Obdachlose mit Sach- und Nahrungsmittelspenden und verteilte mit seiner 1993 gestorbenen Mutter einst selbst Essen an Bedürftige unter den Isar-Brücken. Bayerns Sozialministerin Christa Stewens (CSU) würdigte das soziale Engagement Moshammers. „Sein aufrichtiger Einsatz für die Menschen, die auf der Straße leben, hat mich sehr beeindruckt“, erklärte sie.

In der Öffentlichkeit erschien Moshammer stets mit seiner kleinen Hündin Daisy auf dem Arm. Mit tiefschwarzen Haaren, scheinbar gepudertem Gesicht und geschminkten Augen wirkte Moshammer auf viele häufig wie ein Schauspieler in einem Film über den bayerischen Märchenkönig Ludwig II. Moshammer besaß eine Boutique für Luxusmode in der Maximilianstraße in der Münchener Innenstadt. „Eigentlich verkaufe ich Schönheit und Jugend“, soll Moshammer einmal gesagt haben.

Zuletzt machte Moshammer, der eine schwere Kindheit gehabt haben soll, publik, dass sein Jugendtraum gewesen sei, Eiskunstläufer zu werden. „Ich war fasziniert vom Eistanzen. Mein Vater hat gesagt, das kommt gar nicht in Frage. Dann hab ich heimlich Stunden genommen - bis der Vater draufgekommen ist“, sagte er vor wenigen Wochen der österreichischen Zeitung „Der Standard“. Zuletzt hatte Moshammer für die Eislauf-Show „Holiday on Ice“ einige Kostüme kreiert. Vor drei Jahren hatte er auch einmal an der deutschen Ausscheidung für den europäischen Schlager-Grand-Prix teilgenommen, war mit dem Lied „Teilt Freud und Leid“ aber chancenlos geblieben.

Freitag, 7. Januar 2005

R.I.P. ODB

odbDer Hip-Hop Star Ol´ Dirty Bastard ist in New York tot zusammengebrochen - zwei Tage vor seinem 36. Geburtstag.



Der amerikanische Rapper Russell Jones, bekannt als Ol' Dirty Bastard oder O.D.B., ist tot. Wie seine Plattenfirma Roc-a-Fella am Samstag mitteilte, starb er zwei Tage vor seinem 36. Geburtstag in einem Aufnahmestudio in New York. Jones hätte über Schmerzen in der Brust geklagt und sei dann plötzlich zusammengebrochen. Bei der Ankunft des Notarztes sei er schon tot gewesen.

Die Todesursache ist noch unklar. O.D.B. war vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden. Er hatte dort eine Haftstrafe wegen Drogenbesitz und Flucht aus einer Entzugsklinik verbüßt.

O.D.B. gehörte zu den schillerndsten Figuren der amerikanischen Hip-Hop-Szene. Er war Anfang der 90er-Jahre eines der Gründungsmitglieder der Rap-Band Wu-Tang Clan, später trat er auch alleine auf. Zu seinen Hits zählen Songs wie «Shimmy Shimmy Ya» und «Got Your Money».

Auch abseits des Musikgeschäfts geriet der Rapper in die Schlagzeilen. Wegen unterschiedlicher Delikte wie der Bedrohung einer ehemaligen Freundin saß er mehrmals im Gefängnis. Er wurde des Ladendiebstahls und Fahrens ohne Führerschein beschuldigt und bei einer Schiesserei verwundet. Zuletzt verurteilte ihn 2001 ein Gericht zu zwei bis vier Jahren Haft wegen eines Drogendelikts. Nach der Freilassung im Jahr 2003 unterzeichnete er einen Vertrag bei der Plattenfirma Roc-a-Fella. Die Arbeiten an einem Comeback-Album seien kurz vor dem Ende gewesen, teilte ein Sprecher der Plattenfirma mit. (nz)

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pjumah - 25. Jan, 13:21
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oh den hab ich total vergessen... und die geschichte...
pjumah - 22. Jan, 20:43

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